Diese Website verwendet Cookies.
Zum Hauptinhalt springen

R. Adolph

Frühlingsempfang der LINKEN in Trebnitz

Es ist unerträglich in einem Land zu leben, in dem Flüchtlingsheime brennen.“ Mit diesen Worten begann Liedermacher Torsten Riemann beim diesjährigen FrühLINKSempfang der LINKEN Märkisch-Oderland sein Programm, in dem er mit satirischen und tiefschürfenden Texten die Zuhörer in seinen Bann zog.

Und tatsächlich: strahlendes Frühlingswetter an diesem Aprilabend und die herrliche Landschaft rund um das Schloss Trebnitz konnten nicht über die aktuellen, bedrückenden Flüchtlingsfragen hinwegtäuschen. In jeder Rede, im Kulturprogramm und in den Gesprächen zeigten sich die Teilnehmer des diesjährigen Treffens betroffen über den europäischen Umgang mit Menschen, die vor Krieg und Not fliehen. Auch der verbreitete nationale Hass gegen Fremdes beunruhigt zunehmend.

„Keine Mauern, keine Feuer, keine Glatzen können Menschen aufhalten, die vor Bomben, Gewalt und Armut fliehen“, verdeutlichte der Bundestagsabgeordnete der LINKEN Thomas Nord. „Sie verlassen ihre Heimat, weil sie bedroht sind. Sie führen uns vor Augen, auch wir können nicht weiter vor den Problemen der Welt davonlaufen. Zumal Deutschland an vielen Ursachen eine Mitschuld trägt. Denken wir nur an Waffenexporte, militärische Auslandseinsätze und an die wirtschaftliche Ausplünderung vieler Länder. Es gibt kein fremdes Leid.“ Nord dankte allen, egal mit welchem Parteibuch oder welcher Religion, die aktiv dazu beitragen, Flüchtlingen eine neue Heimat zu geben.

Zu dem alljährlichen Empfang Anfang des Jahres hatte Kreisvorsitzende, Bettina Fortunato, Vertreter von Bildungs- und Beschäftigungsgesellschaften, von Betreuungsorganisationen, Arbeitsfördergesellschaften, Institutionen, die sich um Bedürftige kümmern, Bürgermeister, Amtsdirektoren, Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreistag und den Gemeindevertretungen begrüßt. Sie freue sich, dass so viele Gäste quer durch die Gesellschaft der Einladung gefolgt sind, in einer Zeit, in der es eher den Anschein hat, als würde die menschliche Solidarität, die vielgepriesene Toleranz und das friedliche Miteinander auf eine harte Probe gestellt. „Wir wollen und dürfen nicht zulassen, dass unsere gemeinsame Arbeit zum Wohle der Menschen in unserem Landkreis sowie bisheriges Zusammenleben polarisiert und endsolidarisiert werden.“ Angst vor Unbekanntem und auch Existenzangst wachse vor allem aus Unwissenheit, sagte sie.

Wenn Menschen nicht nur nebeneinander, sondern miteinander in einem Gemeinwesen leben, dann müssen sie voneinander wissen und einander verstehen.

Das erfordere, dass alle Beteiligten gegenseitig und offen aufeinander zugehen, einander achten und voneinander lernen.“ Der Verein Schloss Trebnitz organisiere zum Beispiel seit seiner Gründung 1992 Bildungsangebote und Begegnungen für mehrere Nationalitäten. Der Verein praktiziere und vermittle Grundwerte des Zusammenlebens wie Demokratie und Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit des Individuums, Säkularität und Gleichstellung der Geschlechter, soziale Gerechtigkeit und Chancen für alle Menschen, unabhängig von ihrer geografischen Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres sexuellen Orientierung und ihres Bildungsstande, unterstrich Fortunato.

Zahlreiche Mitglieder der LINKEN leisteten gemeinsam mit vielen Bürgern unterschiedlicher Anschauungen in Willkommenskreisen einen wertvollen Beitrag zur Integration. So berichtete, Uta Barkusky, Bürgermeisterin von Müncheberg, von den zahlreichen Helfern in ihrer Stadt, die über 100 geflohenen Menschen dabei unterstützen, ein neues Zuhause zu finden. Das Recht auf Asyl sei ein Menschenrecht, hob sie hervor.