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Foto: Carsten Wenzel

Wolfram Wetzig

Gedenken an Progromnacht in kleinen Gruppen

Foto: Carsten Wenzel
Foto: Carsten Wenzel

Wir haben am 9. November der Opfer der Novemberpogrome und der Shoah gedacht – zuerst am Gedenkstein am ehemaligen jüdischen Friedhof in Strausberg und im Anschluss daran am Stolperstein von Luise und Alfred Zeidler.

Am 9. November 1938 begannen tagelange antisemitische Pogrome, bei denen mehrere hundert Jüdinnen und Juden ermordet wurden oder sich vor Verzweiflung selbst das Leben nahmen. Über die Hälfte der Gebetshäuser und Synagogen in Deutschland, Österreich und dem annektierten Sudetenland wurden zerstört, auch jene in Strausberg.

Blumen an jüdischen Gedenkorten niedergelegt
Wegen der pandemiebedingten Einschränkungen in diesem Jahr haben die Mitglieder des Kreisverbandes der VVN - Bund der Antifaschisten MOL die Bitte der Bürgermeisterin von Strausberg, Elke Stadeler, respektiert, auf eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung der Stadt anlässlich des 82. Jahrestages der Pogromnacht zu verzichten.

Stattdessen baten wir unsere Mitglieder, an jüdischen Gedenkorten Blumen niederzulegen. Als die kleine Delegation des VVN Kreisverbandes zum jüdischen Friedhof in Strausberg kam, war zu sehen, dass schon viele Bürgerinnen und Bürger diesen Ort aufgesucht hatten. Das Gebinde mit dem Logo der VVN befand sich auf der Friedhofsmauer in guter Gesellschaft. Abschließend legten wir ebenfalls an der Gedenktafel für die vor 82 Jahren niedergebrannte Synagoge Blumen nieder.

Stolpersteine von Luise und Alfred Zeidler geputzt
Erstmalig in diesem Jahr verband der VVN –BdA das Gedenken mit der Aktion: „Stolpersteine putzen gegen das Vergessen“.
Diese soll künftig regelmäßiger Bestandteil des antifaschistischen Gedenkens werden. Begonnen haben wir mit den Stolpersteinen für Luise und Alfred Zeidler in der Strausberger Weinbergstraße. Während der Reinigung der Stolpersteine wurde an das Leben und Leiden des Ehepaars Zeidler erinnert:

Alfred Zeidler wurde am 11. November 1880 in Strausberg geboren. Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 war er in Berlin-Wilmersdorf in der Trautenaustraße 5 gemeldet. Dort befand sich eine Privatklinik, in der Alfred Zeidler möglicherweise beschäftigt war. Offenbar hatte er auch einen Wohnsitz in Strausberg in der Weinbergstraße. Er war verheiratet mit Luise Zeidler, geboren am 6. Januar 1886 in Exin (poln. Kcynia) in der Nähe von Bydgoszcz (dt. Bromberg).

Am 14. April 1942 wurden die Eheleute mit einem Reichsbahn-Zug nach Warschau deportiert. Zusammen mit 938 Menschen in diesem Zug wurden sie in das schon total überfüllte Warschauer Ghetto eingewiesen und im Lager Trawniki ermordet.

Alfred Zeidler wurde am 11. November 1880 in Strausberg geboren. Bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 war er in Berlin-Wilmersdorf in der Trautenaustraße 5 gemeldet. Dort befand sich eine Privatklinik, in der Alfred Zeidler möglicherweise beschäftigt war. Offenbar hatte er jedoch auch einen Wohnsitz in Strausberg hier in der Weinbergstraße. Er war verheiratet mit Luise Zeidler, geboren am 6. Januar 1886 in Exin (poln. Kcynia) in der Nähe von Bydgoszcz (dt. Bromberg). Deportiert wurden Alfred Zeidler und seine Frau Luise in Kreisverband Märkisch Oderland

Wolfram Wetzig, Kreisvorsitzender VVN-DdA