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R. Adolph

Interview: "Flagge zeigen für Menschlichkeit und Miteinander"

Mit Transparenten, Sprechchören, Lautsprecher-Statements und Musik zogen etwa 400 Menschen eines breiten Bündnisses für Humanismus bei strahlendem Sonnenschein am Samstagnachmittag, 11. Juni, durch Strausberg.

Martin Schultheiß von der LINKEN gehörte zu den maßgeblichen Organisatoren. Mit ihm sprach Renate Adolph

Martin, was bewegt Dich nach der eindrucksvollen Demonstration?

Es war wirklich ein beeindruckendes Bekenntnis zur Solidarität mit Geflüchteten. Mehrere Hundert Menschen sind für eine weltoffene Gesellschaft auf die Straße gegangen. Besonders gefreut hat mich, dass Leute aus allen möglichen Gruppen der Gesellschaft teilnahmen: Schüler, Studenten, Berufstätige und Arbeitssuchende zeigten zusammen mit Asylbewerbern und Geflüchteten das wahre Gesicht der Gesellschaft. Ich bin mächtig stolz auf das, was wir da auf die Beine gestellt haben.

Die Pfarrerin Thekla Knuth aus Petershagen/Eggersdorf hielt auf der Abschlusskundgebung des Marsches eine bewegende Rede. Wie war die Bereitschaft der anderen Parteien und Organisationen für ein breites Bündnis?

Ich glaube, es ist für Brandenburg einmalig, dass sich alle fünf demokratischen Parteien an diesem Bündnis und an der Organisation beteiligten. Sowohl SPD und Bündnis90/Grüne als auch CDU und FDP und natürlich DIE LINKE. haben aktiv mitgewirkt und zu dieser Demonstration aufgerufen.

Die AfD war nicht dabei. War das Absicht?

Im Bündnis sind die Worte Menschlichkeit und Miteinander von Anfang an Konsens gewesen. Deshalb haben wir uns auch darauf verständigt, die AfD nicht mit einzuladen. Deren Vertreter sprechen leider viel zu oft von Flüchtlingen als Menschen zweiter Klasse und schüren nicht nur Angst, sondern auch Hass in der Gesellschaft. Genau dagegen haben wir demonstriert.

So eine Veranstaltung kostet bestimmt viel Kraft. Wann habt Ihr mit der Vorbereitung begonnen?

Die Idee kam vom Kreisvorsitzenden der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten Märkisch-Oderland, Wolfram Wetzig. Auf dem Kreisparteitag der LINKEN im Dezember 2015 hatte er dazu aufgerufen, etwas für Flüchtlinge zu tun und uns mit ihnen öffentlich zu solidarisieren. Nach dem Jahreswechsel gab es dann bereits erste Gespräche. Im Februar haben wir zusammen mit den anderen Parteien begonnen, die Demonstration vorzubereiten.

Viele junge Leute von der Linksjugend `solid waren mit Plakaten und Fahnen dabei. Wie beteiligten sich die Bündnispartner?

Die Kreisverbände der Parteien haben die Veranstaltung organisiert. Die anderen Bündnispartner leisteten vor allem wertvolle Arbeit bei der Mobilisierung. Besonders möchte ich mich bei den Jugendlichen aus dem Horte in Strausberg bedanken, die auch die Moderation auf dem Lautsprecherwagen übernommen haben.

Sind weitere Aktionen aus diesem Bündnis geplant?

Für die 2. Jahreshälfte existieren schon so manche Ideen wie ein Bürgerforum, in dem Bürgerinnen und Bürger die einzelnen Positionen der Parteien zum Thema Flucht und Asyl bzw. zu Rechtsextremismus erfahren und erfragen können.

Vielen Dank für Dein großes Engagement!