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Renate Adolph

Taugt Marx heute noch?

Mit dieser Frage befasste sich eine Geschichtskonferenz am 5. Mai in Neuhardenberg, ehemals Marxwalde, Dazu hatte anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx der ansässige Heimatverein eingeladen.

Hauptreferent, Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann, von der Rosa-Luxemburg-Stiftung verwies darauf, dass die gesellschaftlichen Widersprüche geblieben sind. Also könne es keine Verabschiedung vom Marxismus geben. Die einseitige Handhabung der marxistischen Theorie allerdings habe letztlich zum Scheitern


Mit dieser Frage befasste sich eine Geschichtskonferenz am 5. Mai in Neuhardenberg, ehemals Marxwalde, Dazu hatte anlässlich des  200. Geburtstages von Karl Marx der ansässige Heimatverein eingeladen.

Hauptreferent, Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann, von der Rosa-Luxemburg-Stiftung verwies darauf, dass die gesellschaftlichen Widersprüche geblieben sind. Also könne es keine Verabschiedung vom Marxismus geben. Die einseitige Handhabung der marxistischen Theorie allerdings habe letztlich zum Scheitern des Sozialismus geführt. Mit Hilfe marxistischer Dialektik müsse dieser Gesellschaftsversuch gründlich analysiert werden. Hoffmann forderte DIE LINKE  auf, mehr theoretische Debatten zu führen, nicht nur das Alltagsgeschäft im Blick zu haben. Der Wissenschaftler formulierte drei Thesen: 1. Marx muss an seine Zeit zurückgegeben werden, obwohl er noch immer aktuell ist. 2. Marx muss kritisch gelesen werden. Hauptsächlich ist es ihm um Befreiung gegangen. 3. Die Marxistischen Theorien müssen ergänzt und weitergeführt werden. Wichtig ist, die Theorie mit der Praxis zu verbinden. 

Die Konferenz und eine vorangegangene Kranzniederlegung am Denkmal von Karl Marx führten bei aller Unterschiedlichkeit zahlreiche Menschen zusammen, um den großen Philosophen zu ehren. Zu ihnen gehörten, der Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD), die Landtagsabgeordneten Bettina Fortunato (LINKE) und Simona Koss (SPD), der erste Deutsche im All. Siegmund Jähn, sowie zahlreiche Genossinnen und Genossen der LINKEN.


Dem Kapital die Macht entziehen!

Bettina Fortunato erinnerte in ihrem Grußwort an die Erkenntnis von  Marx, dass die Herren von Grund und Boden und vom Kapital ihre politischen Privilegien stets zur Verteidigung und Verewigung ihrer ökonomischen Monopole gebrauchen und stellte die Frage: Kannte er damals schon den heutigen Lobbyismus? Sie verdeutlichte: Globalisierung, Digitalisierung und die Entwicklung des Sozialstaates böten zurzeit ganz neue Herausforderungen für die Philosophie und die Ökonomie. Die wachsende Kapitalverwertung von Grund und Boden sowie die Ausbeutung der Natur seien grenzenlos geworden. Allen Menschen den Zugang zu den Grundgütern des Lebens wie Wasser, sauberer Luft, sinnvoller Betätigung und ein Leben ohne Krieg zu sichern, sei nur möglich im Widerstand gegen das Kapital. Denn in ihrem Profitstreben seien die Besitzenden skrupellos. Jeder kleine Erfolg müsse ihnen abgetrotzt werden. Marx würde vielleicht sagen: „Das braucht in diesem  21. Jahrhundert eine weltweite, soziale Bewegung“.