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Simone Schubert

Armut in Brandenburg ist erschreckend

Der jüngste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung ist fast 5000 Seiten stark. Die frauenpolitische Sprecherin der LINKEN im Landtag Brandenburg, Bettina Fortunato, erklärt, dass bis Ende August 2020 bereits 15,5 Millionen Haushalte in Deutschland Einkommenseinbußen hinnehmen mussten. Besonders betroffen seien Gering- und Normalverdiener sowie Selbstständige. Ihre Zahl werde in Folge der Corona-Pandemie weiter steigen. Auch der Anteil von Frauen in Teilzeit erhöhe sich. Laut Statistischem Landesamt ist er in Brandenburg auf 37,2 Prozent gestiegen. Dass die Ungleichheit wächst, verwundert Bettina Fortunato nicht. Das zeichne sich seit langem ab. „Seit nunmehr 16 Jahren spüren wir die Folgen der sogenannten Agenda Politik, die 2005 von der SPD als Hartz IV eingeführt und bis heute nicht geändert wurde“, unterstreicht die Abgeordnete. Gleichzeitig gehe aus dem Entwurf der Bundesregierung hervor, dass Deutschland ein Niedriglohnland bleibe. Laut einer Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen arbeiten in Brandenburg 31,1 Prozent der Beschäftigten im untersten Lohnsegment. Dadurch entstehe ein Teufelskreis: Schlechtere Löhne und unsichere Arbeitsverhältnisse führten zu niedrigeren Renten. „Wir müssen hier endlich gegensteuern. Wir brauchen eine Mindestsicherung, die armutsfest und sanktionsfrei ist. Sie muss ca.1.050 Euro netto im Monat betragen“, fordert Fortunato. Entsprechend einer Studie der Bertelsmann-Stiftung liege zudem der Anteil der Kinder in Haushalten mit Alleinerziehenden, die Sozialleistungen beziehen, in Brandenburg bei 55,2 Prozent – das sei der höchste Wert bundesweit.