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Renate Adolph

Druck aufs Land für Ausbau der Ostbahn machen

Von den Gemeinden und kommunalen Initiativen sowie dem Landkreis Märkisch-Oderland müsste ein größerer Druck auf die Landesregierung bezüglich des dringend erforderlichen Ausbaus der Ostbahn ausgehen. Am besten wäre es, mit konkreten Maßnahmen zu beginnen. Dafür könnten als Startkapital zunächst Teile der beim Land Brandenburg auf Halde liegenden 300 Millionen Euro genutzt werden: Regionalisierungsmittel, die vom Bund für Bahnbetriebe aber auch für Investitionen bereitgestellt wurden.

Das unterstrich Fritz Viertel, Landesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) in Brandenburg und Landtagskandidat der Linken im Wahlkreis 31 (u. a. Neuenhagen und Hoppegarten) bei einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Ostbahn - Was verbindet uns?“ am 21. Mai in Rehfelde. „Einen verlässlichen Regionalbahnverkehr zwischen Kostrzyn, Müncheberg und Berlin bekommen Landesregierung (Aufgabenträgerin), Deutsche Bahn (Streckeneigentümerin) und Niederbarnimer Eisenbahn (Linienbetreiberin) zu oft nicht hin. Immer wieder fahren Ersatzbusse. Von umwegigen Linienführungen, zu kleinen Bussen und verpassten Anschlüssen können viele Fahrgäste ein Lied singen“, kritisierte er.

Mitglieder der Linken hatten bereits im Vorfeld dieses Gespächsforums an den Bahnhöfen Strausberg, Müncheberg und Seelow Flyer mit Forderungen für den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Berlin und Kostrzyn verteilt. Dabei geht es ihnen vor allem um die Zweigleisigkeit und die Elektrifizierung der gesamten Strecke sowie um Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit auf der Lebensader für Ostbrandenburg zur Hauptstadt. Gefordert werden zudem: mindestens ein stündlicher Halt an allen Haltepunkten, mehr Sitzplätze und funktionierende moderne Klimaanlagen.

Mit im Podium der abendlichen Diskussionsrunde saß auch Lina Schwarz, Mitinitiatorin der Initiative RB26. Die hatte sich vor zwei Jahren aus Frust über die Zustände der Bahnverbindung gegründet. Die engagierte junge Frau schilderte die unzumutbaren Wartezeiten durch Verspätungen der Ostbahn und dass zum Beispiel ein nach Müncheberg aus Berlin Zugezogener wegen der unsicheren Zugverbindung zu seinem Arbeitsplatz wieder nach Berlin zurückziehen werde. Sie berichtete zudem von zahlreichen Treffen u. a. mit Landtagsabgeordneten, mit Regierungsvertretern des Brandenburgs sowie mit Mitgliedern der Interessengemeinschaft Ostbahn (IGOB). Das ist ein kommunal getragener Verein der Kommunen mit Bezug zur Bahnstrecke Berlin–Kostrzyn, die Regionale Planungsstelle Oderland-Spree, die Euroregion Viadrina und der Landkreis Märkisch-Oderland angehören. Alle Aktionen und Gespräche hätten aber bisher wenig gebracht. Sie setzte sich für eine engere Vernetzung aller Beteiligten des Landes Brandenburg ein.

Kerstin Kaiser, Landtagkandidatin der LINKEN im Wahlkreis 32 (u. a. Strausberg). erinnerte daran, dass die Linkspartei bereits seit über 20 Jahren dafür eintrete, die Strecke wieder zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren. Ein funktionierender Bahnverkehr gehöre zur Daseinsvorsorge, um Menschen zur Arbeit, zur Schule oder zum Arzt zu bringen.

Durch die Veranstaltung führte die erfahrene Kommunalpolitikerin und Landtagkandidatin der LINKEN im Wahlkreis 34 (u. a. Müncheberg u. Seelow), Carolin Schönwald. Sie alle wollen ein entschlossenes Handeln für den Personen- und Gütertransport auf der Schiene erreichen.