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Bettina Fortunato

Frauen in der Coronapandemie jetzt unterstützen und stärken!

Das ist der Titel eines Antrages im Landtag Brandenburg, eingebracht von der Linksfraktion zusammen mit den Koalitionsfraktionen. Vor dem Internationalen Frauentag und der Brandenburgischen Frauenwoche unter dem Motto „Superheldinnen am Limit“, war es uns ein Anliegen, ein gemeinsames Zeichen zu setzen. In der Pandemie sind es Frauen und Mädchen, die als Erste unter den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise leiden. Sie sind die ersten, die gesellschaftlich absteigen, ihre Jobs verlieren, die mehr als vorher Gewalt ausgesetzt sind, was auch die Antworten zu meiner Kleinen Anfrage zur häuslichen Gewalt deutlich belegt haben.

Allein im Vergleich zu 2019 haben sich im März und April 2020 die Zahlen am Beginn der Pandemie um 25% erhöht. Das Netzwerk Frauenhäuser in Brandenburg berichtet in regelmäßigen Gesprächen von mehr Gewalt und massiveren Angriffen auf Frauen und Kinder.

In der Krisensituation verschärft sich die gesundheitliche Beanspruchung der Frauen zusätzlich. Wir brauchen gute Beratungsstrukturen und verstärkte vernetzte Präventionsarbeit, die greifen, bevor die Frauen den Weg in Schutzeinrichtungen suchen müssen. Die konservative Rollenverteilung, die Frau schmeißt den Haushalt und der Mann arbeitet an Karriere und Gehalt, ist immer da gewesen, sie war nie wirklich weg. Sie tritt jetzt, zu Pandemiezeiten nur wieder deutlicher zu Tage.

Während Frauen also schon vor der Pandemie einen größeren Anteil der Kinderbetreuung und der Hausarbeit übernahmen, kamen während der Schließung von Schulen und Kitas weitere Aufgaben als Ersatzlehrerin, Betreuerin und Köchin dazu. Ich weiß aus Gesprächen und eigenem Erleben, dass Frauen Organisationsgenies sind, was Mehrfachbelastungen betrifft. Die jetzige Ausnahmesituation jedoch führt oft zu völliger Erschöpfung und zum Verlust persönlicher Freiräume und Erholung. Im Brandenburger Gleichstellungsbericht von 2020 ist nachzulesen, wie sich Mehrfachbelastungen über lange Zeiträume auf den Gesundheitszustand von Frauen auswirken.

Was jetzt zu tun ist, wird in unserem Antrag zusammengefasst. So sollten Maßnahmen für Frauen und deren Kinder niemals unter Haushaltsvorbehalt stehen. Gleichstellung und Schutz vor Gewalt sind nicht verhandelbar. Es ist und bleibt eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe aller Ebenen, die Frauen und deren Kinder vor physischer und psychischer Gewalt und gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen. 

Egal welcher Ort in ihrer Geburtsurkunde steht, welchen Abschluss sie haben oder welches Lebensmodell sie für sich gewählt haben. Parität bleibt unser oberstes Ziel.

Die AfD sieht das anders. Sie wollte das Anliegen lächerlich machen, wie so oft. Als sie z.B. die Gleichstellungsbeauftragten abschaffen wollten und Familienbeauftragte benennen, die sich dann vor allem um die klassische Familie (Vater-Mutter- mindestens 2 Kinder) kümmern sollten. Sie wurde durch eine große Mehrheit der Abgeordneten eines Besseren belehrt.

Der Antrag kann unter der Drucksache 7/3020 komplett nachgelesen werden.

Bettina Fortunato
Landtagsabgeordnete