Hilfstransporte aus Bad Freienwalde nach Griechenland, Bosnien und Syrien
Geplant waren drei Trucks, jetzt sind bereits vier Transporte vollgepackt mit Hilfsgütern nach Griechenland auf den Weg gebracht, mindestens zwei weitere folgen. Über 40 Sammelstellen in ganz Deutschland machten es möglich, dass der Verein aus Berlin-Brandenburg innerhalb der Winterkampagne „Der Winter kommt – unsere Solidarität ist grenzenlos“ viel mehr Menschen in Not als ursprünglich geplant versorgen kann. Gegenwärtig sind zwei weitere Transporte geplant, erstmals nach Syrien/Rojava und nach Bosnien-Herzegowina.
"Wir sind begeistert von den vielen Freiwilligen, die jeden Tag in Bad Freienwalde mit anpacken. Wir sortieren und verpacken gegenwärtig in zwei Lagerhäusern, um die Hilfsgüter versandfertig zu machen. Die Hilfsbereitschaft war überragend. In ganz Deutschland von Rostock bis Würzburg bildeten sich Sammelstellen, die Hilfsgüter zusammentrugen,“ erklärt der Vereinsvorsitzende Andreas Steinert. “ Gerade jetzt, wo der Winter schon begonnen hat und das neue Lager auf Lesbos in Schlamm und Wasser steckt, ist es wichtig, unsere grenzenlose Solidarität zu zeigen. Denn die offizielle Politik ist zwar mit Corona in Deutschland beschäftigt, aber nach dem Brand in Moria und der kurzzeitigen Diskussion darum interessiert es anscheinend wieder niemanden, dass die Geflüchteten an den EU-Außengrenzen frieren und hungern, genauso wie im letzten Winter,“ empört sich Steinert.
Die bisherigen Transporte wurden nach Lesbos, Chios, Patras, Athen und Thessaloniki geschickt. Neben Kleidung sind es mehrere tausend Flaschen Babynahrung, Müsliriegel, Windeln, Hygieneprodukte, Waschmachinen und Trockner unterwegs, vieles davon aus Sachspenden von Firmen. In Vorbereitung sind weiterhin Trucks auf den Balkan, wo tausende Menschen auf der Flucht unter grausamen Bedingungen festsitzen. Neuland betritt unser Verein „Wir packen’s an“ ebenso mit einem Transport nach Syrien/Rojava. Dabei kooperiert er mit der kurdischen Organisation „Diyari“, was auf Deutsch „Geschenk“ bedeutet. Hoshmin Osman, Mitglied bei Wir packen’s an und bei Diryari, erklärt die Situation vor Ort: „Die Menschen in meiner Heimat Rojava/Syrien leben in einem Kriegsgebiet. Viele von ihnen mussten fliehen und haben dabei alles verloren. Es fehlt am Allernötigsten: warme Kleidung, Medikamente, Windeln, Babynahrung und so vieles mehr. Als Kurde im Exil habe ich mit meinem Verein Diyarî begonnen, die Menschen in Rojava in dieser schweren Situation zu unterstützen. Für die Menschen dort gibt es bisher nur wenig Hilfe.”
Steinert dazu: „Während die deutsche Bundesregierung neue Rekorde bei Rüstungsgeschäften erzielt und damit indirekt für das Leid in Syrien mit Verantwortung trägt, schicken wir Hilfsgüter. Wir schauen nicht weg, wo Menschen leiden, sondern packen an und leisten Nothilfe, egal ob in Lesbos, auf dem Balkan oder in Syrien/Rojava“.