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Renate Adolph

Klimakrise - TESLA - Strausee

„Die Natur hat genauso viele Rechte wie der Mensch. Die Natur ermöglicht es, dass wir atmen können“, sagt ein Teilnehmer. Und die Philosophin, Valeria Buschi, benennt gleich zu Beginn des Diskussionsabends den Zusammenhang zwischen „Klimakrise – Tesla – Straussee“: „Die Ursachen all unserer Krisen sind in der kapitalistischen Wirtschaft zu sehen. Der Wachstumszwang zur Profitmaximierung widerspricht dem nachhaltigen Umgang mit der Natur. Es geht um Konkurrenz statt um Kooperation. Riesige Warenberge landen beispielsweise auf dem Müll.“

Zum Meinungsaustausch darüber, wie das politische und wirtschaftliche System neu gedacht werden könnte, um gegen die ökologischen Verwerfungen radikal angehen zu können, sind Anfang November in Strausberg zahlreiche engagierte Mitglieder von Bürgerinitiativen und des Klimaausschusses der Stadt Strausberg sowie interessierte Einwohner*innen, darunter viele Jugendliche, gekommen. Eingeladen haben die Rosa-Luxemburg-Stiftung und des Alternativen Jugendprojektes 1260 e. V.

Steffen Schorcht von der Bürgerinitiative Grünheide zeigt am Beispiel der Tesla-Gigafactory, dass einzelne Maßnahmen des sogenannten Green New Deals nur eine neue und „grüne“ Ausgestaltung des kapitalistischen Systems aber nicht nachhaltig seien. Die Klimakrise werde mit den sogenannten ökologischen Autos nur verlangsamt, aber nicht aufgehalten. Denn auch hier würden Naturressourcen ausgebeutet, die Umwelt verseucht und Treibhausgase ausgestoßen, so der Klimaaktivist.

Arbeitskräfte für Erneuerbaren Energien seien zu Zehntausenden in den zurückliegenden Jahren abgebaut worden. Tausende neue Arbeiter*innen kommen nun in Verkehrsströmen zu Tesla und beanspruchen mehr Energie. Die Produktion selbst brauche große Mengen an Elektroenergie, Erdgas und Wasser. Die Ressource Grundwasser sei aber ein großes Problem in der Region. Weitere Produktionsstätten sollen zudem in Wasserschutzgebieten entstehen. Es wird mehr Kunststoffe für die Autos benötigt. Toxisches Lithium wird in den Akkus verwendet. Das Recycling der Batterien sei schädlich usw., so Steffen Schorcht.

Um die Natur wieder herzustellen seien radikale Lösungen wie die Verringerung von Flächen, Energien und Ressourcen entscheidend, fügt Valeria Buschi ein.

Diskutanten werben für lokale Wirtschaftskreisläufe. Wasser müsse in der Region gehalten werden. Dazu könnten u. a. Kleinkläranlagen beitragen. Wasser- und Energieversorgung – generell die Daseinsvorsorge gehörten generell in öffentliche Hand und dürften nicht privaten Interessen dienen. Dabei ist zu würdigen, dass in unserer Region das teure Gut Wasser von kommunalen Wasserverbänden verwaltet werde.

In Brandenburg gäbe es seit Jahren keine Grundwasserneubildung mehr, heißt es in der lebhaften Debatte weiter. Der sinkende Wasserstand des Straussees sei ein generelles Problem und Folge gestiegener Temperaturen und Verdunstung sowie eines größeren Wasserverbrauchs. Dies sei auch in vielen anderen Seen zu beobachten. Doch die Politik reagiere zu langsam und müsse stärker mobilisiert werden.