Diese Website verwendet Cookies.
Zum Hauptinhalt springen

Bundesvorsitzende

Linke Woche der Zukunft mit Ideen, Fragen und Konzepten Kipping und Riexinger laden ein:

Liebe Genossinnen und Genossen,

im April 2015 veranstalten wir in Berlin einen Zukunftskongress.

Es geht darum, die gesellschaftlichen Bedingungen und die Wünsche für eine sozial gerechte und ökologische Zukunft zu diskutieren.

Wir wollen in die gesellschaftliche Diskussion um eine Zukunft jenseits des neoliberalen Finanzkapitalismus eingreifen und linke Alternativen stärken.

 

Wie wollen wir die Gesellschaft verändern?

An welchen Widersprüchen setzen wir an?

Mit wem wollen wir das gemeinsam tun?

Es geht also auch um die Zukunft und die Zukunftsfähigkeit der Linken und der LINKEN selbst. Der Kongress lebt daher von euren Ideen, Diskussionen, Erfahrungen mit der politischen Praxis!

 

Die Politik der Bundesregierung lässt viele Probleme unserer Gesellschaft liegen. Sie hat eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, aber die reichen nicht bis an den Kern der Probleme heran:

Eine Steuerpolitik, die Reichtum nicht angreift und die Armut der öffentlichen Daseinsvorsorge, Bildung, Gesundheit und der öffentlichen Infrastruktur nicht beheben kann. Die Ungleichheit in unserer reichen Gesellschaft hat so zugenommen, dass selbst die Weltbank besorgt ist. Mindestens ein Viertel der

Bevölkerung ist und fühlt sich abgehängt.

In der Regierung scheint das niemand für einen Skandal zu halten.

Die Energiewende abgebogen, Freihandelsabkommen, die die Demokratie bedrohen. Kein Konzept für eine Alternative zur Waffenproduktion, zu einer Exportindustrie, die die Nachbarn zum Bettler macht und auf Verkehrsmodelle setzt, die die Welt verpesten. Eine hochtechnologische Entwicklung, die die Menschen nicht freier macht, sondern stärker überwacht.

Die Zukunft scheint verstellt. Das Schweigen darüber ist organisiert.

 

Wenn wir dies kritisieren, geht es uns nicht um eine Rückkehr in vermeintlich bessere vergangene Zeiten. Vielmehr meinen wir:

Demokratisch-Sozialistische Politik sollte ihre Poesie aus der Zukunft ziehen. Deshalb wollen wir den Horizont wieder öffnen und die drängenden Fragen in den Mittelpunkt unserer Diskussion stellen:

Was wollen wir wie produzieren, ohne die Welt zu zerstören?

Wie sollen Zeit, Reichtum sowie die verschiedenen Arbeiten und Tätigkeiten (auch unter den Geschlechtern) verteilt sein.

Wie können Energie, Verkehr und unsere Kommunen so gestaltet werden, dass sie auch für die kommenden Generationen wünschbar sind.

 

An vielen Orten und in vielen Auseinandersetzungen engagieren sich Menschen für Alternativen, aber bisher gelingt es nicht, daraus die Kräfteverhältnisse wirksam zu verschieben. Seit der Agenda 2010 gelingt es kaum, die Erwerbslosen und Beschäftigten im Niedriglohn auf der einen Seite und in den so genannten „Kernbelegschaften“ auf der anderen gemeinsam anzusprechen. Ihre Interessen scheinen gegeneinander zu stehen:

Beruht nicht der Erfolg im Export auf dem Niedriglohn? Auf dieser Spaltung beruht die Macht der Regierung wie die Machtlosigkeit der Gegenbewegungen.

Wie kommen wir in eine neue Dynamik? Auch unsere eigene Politik wollen wir befragen:

Sind unsere Alternativen auf der Höhe der Zeit, nehmen sie die Kräfteverhältnisse richtig wahr?

Was ist zu tun, damit technischer Fortschritt wirklich emanzipatorisches Potential

freisetzt?

Wie können wir unsere Alternativen durchsetzen?

Mit wem können wir uns verbinden?

Was sind Einstiege auf dem Weg zu einem ökologischen, demokratischen, lustvollen Sozialismus?

Mit welchen Projekten kommen wir hier voran?

 

Wenn über die großen Fragen der Zukunft diskutiert wird, dann oft auf zwei Arten: Entweder werden die (schlechten) Verhältnisse analysiert.

Am Ende wird kurz über die Aufgaben gesprochen, die sich daraus für die Zukunft ergeben (meist mit dem Hinweis, dass im Schoß der heutigen Verhältnisse das Morgen schlummert). Oder es werden wünschenswerte Visionen entworfen und auf bunten Flipcharts festgehalten. Doch die notwendigen Verbindungen zu den Kräfteverhältnissen und die Frage des Übergangs fehlen oft:

Unser Kongress soll nicht in diese Fallen gehen.

Die Zukunft beginnt heute. Zukunftsfragen können nicht losgelöst von ökonomischen und Machtfragen diskutiert werden. Und linke Diskussion um Zukunft braucht einen utopischen Überschuss. Gleichzeitig müssen konkrete Projekte entwickelt werden, mit denen wir Politik machen können. Dann können die großen universellen Fragen in der Praxis wirksam werden.

 

Bislang haben wir fünf thematische Achsen geplant:

1. Zukunft der gesellschaftlichen Arbeit. Zeit fürs ganze Leben statt prekär und erschöpft

2. Gleichheit als Chance: Umverteilung von privat zu öffentlich, oben nach unten, von den Gewinnen zu den Löhnen

3. Zukunft der Daseinsvorsorge/Zukunft des Öffentlichen/der Commons

4. Produktion der Zukunft: Unser Plan B/Wachstum vs. Lebensqualität. Wirtschaftsdemokratie & Konversion statt Finanzkapitalismus & Austerität

5. Aneignung der Demokratie u. a. Bildung im Zeichen von Mündigkeit.

 

Wir möchten euch einladen, in den Kreis- und Landesverbänden, in den Ortsgruppen und Arbeitsgemeinschaften  – oder zuhause am Küchentisch – zu überlegen, wo eure Fragen liegen, wo ihr Bedarf für Klärungen und Weiterentwicklungen seht. Dabei geht es nicht darum, eine neue Programm-Debatte zu eröffnen. Wir wissen um die (pluralen) Positionen der Partei.

Der Kongress soll einen Beitrag zur politischen Kultur in der Partei leisten. Er ist eine Einladung zum Mitdenken und Mitarbeiten. Das wird sich auch darin zeigen, wie wir die Diskussionen organisieren. Wir werden Podiumsdiskussionen veranstalten, auf denen Analysen und Konzepte vorgestellt werden, die unsere Diskussion bereichern sollen. Dann aber wollen wir „Labore“ eröffnen, auf denen die Fragen von Strategie und Hegemonie im Mittelpunkt stehen sollen: Konzepte, Projekte und Politikerfahrungen werden eingebracht. In Foren sollen alle die Möglichkeiten haben, ihre Erfahrungen auszutauschen und sich mit anderen zu vernetzen.

Bitte schickt uns eure Diskussionsvorschläge, Themen oder Thesen oder konkrete Ideen für Referentinnen und Referenten oder Programmpunkte für einen Zukunftskongress an die Mailadresse: kongress@die-linke.de. Dafür haben wir auch einen entsprechenden Blog eingerichtet (http://linkewochezukunft.dielinke.de/).

 

Wir freuen uns auf eure Beiträge!

Mit solidarischen Grüßen

Katja Kipping und

Bernd Riexinger

<xml> Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE </xml>