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Muhammed Lamin Jadama und Hildegard Kiel

Meinhard Tietz

Migration aus der Sicht junger Afrikaner

Beeindruckende Ausstellung im Rathaus Strausberg

Noch bis zum 20. Dezember kann die Ausstellung „10 Views on Migration“ (zehn Sichten auf Migration) im Foyer der Stadtverwaltung Strausberg, Hegermühlenstraße 58, werktags von 10 bis 18 Uhr, besucht werden. Zehn kurze Dokumentarfilme sowie Schautafeln berichten hier auf einfühlsame Weise über Aus- und Einwanderungsgeschichten aus dem Blickwinkel junger afrikanischer Flüchtlinge.

Die multimediale Schau, die von der Rosa- Luxemburg-Stiftung unterstützt wurde, bildet einen wichtigen Beitrag in der gegenwärtigen, teilweise heftigen, Debatte über Migration, Zuwanderung und Integration, die von Populisten geschürt wird. Die Ausstellung soll demgegenüber dazu beitragen, die Menschlichkeit nicht zu vergessen.

Bei der Eröffnung am 8. November wies Bürgermeisterin, Elke Stadeler, darauf hin, dass in Strausberg Menschen aus 90 Nationen leben. „Wir haben uns den Herausforderungen gestellt und das tun wir in Ruhe und ohne Aufregung zusammen mit allen Akteuren und Betroffenen“, betonte sie.

Gerd-Rüdiger Stefan, der als Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Situation von Migration in Südafrika miterlebte, unterstrich, dass die zu lösenden Aufgaben dort, um ein Vielfaches höher seien als in Europa und Deutschland.

Zumeist werde über Menschen in Migration gesprochen, selten mit ihnen, hob die Kuratorin der Ausstellung, Hildegard Kiel, hervor. Der größte Teil von Migration finde innerhalb einer Heimatregion oder eines Kontinentes statt, betonte sie.

„Als Einwanderer befinden wir uns permanent in einer Falle zwischen dem Druck unserer Herkunftsfamilien und der Gesellschaft, in der wir leben“, erklärte einer der Filmemacher, Muhammed Lamin Jadama aus Gambia. „Ich war gezwungen zu migrieren, um zu überleben.“

Ronny Kühn, amtierender Co-Kreisvorsitzender der LINKEN Märkisch-Oderland, schilderte bei der Eröffnung zudem, wie sehr ihn die eindrucksvolle Geschichte eines Arbeitskollegen über dessen langen Leidensweg von Afghanistan bis nach Deutschland bewegt habe. Sie lasse ihn noch immer nicht los. Dabei empfahl er, sich mehr mit Migrant*innen zu unterhalten und ihnen zuzuhören.

Meinhard Tietz
Vorsitzender des Vereins alternativen denken Strausberg