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Initiative "Schule ohne Rassismus mit Courage" Petershagen

Schüler gegen menschenfeindlichen Rassismus

Rassismus — Was kann ich denn eigentlich heutzutage noch verändern? Wir alle suchen doch nach unserer Bestimmung im Leben und Vorstellungen, wie die Welt sein sollte. Jeder hat dabei seine eigene Utopie, wie die Welt zu einem besseren Ort werden könnte. Wie sieht diese perfekte Welt aus? Niemandes Leben wird von Armut, Diskriminierung und Krieg bestimmt? Diese Gedanken mögen schön sein, jedoch kommen wir dabei schnell an die Grenzen unserer eigenen Möglichkeiten.

Wir können unseren Garten so pfl egen, wie wir wollen, doch wie unser Nachbar seinen pfl egt, ist im Endeffekt seine Sache. Genau das ist der Grundgedanke unserer Initiative gegen Rassismus. Wir haben vielleicht nicht die Möglichkeiten, Rassismus auf der ganzen Welt entgegenzutreten, allerdings können wir etwas in unserer vergleichsweisen kleinen Schule bewirken, wie in unserem eigenen Garten eben. Wenn das hilft, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, wenn auch nur ein bisschen, dann klingt das doch ganz gut.

Leider nimmt Rassismus immer mehr Platz in unserer Gesellschaft ein. Menschen grenzen Menschen aus oder werten sie ab. Ob bei der Arbeit, im öffentlichen Raum, bei der Wohnungssuche, in den Medien oder durch die scheinbar harmlose Frage: „Sag mal, wo kommst du denn nun wirklich her?“ Sie bringt zum Ausdruck, dass die eine Person nicht in mein Bild vom „Hier“ passt, selbst wenn sie nur aus Interesse gestellt wird. Somit geschieht Rassismus auch an einem Ort, der eigentlich geschützt sein sollte alltäglich: an unserer Schule. Nachdem einige Vorfälle an unserer Schule laut wurden, fanden sich Freiwillige zusammen, um die Initiative „Schule ohne Rassismus“ zu starten und umzusetzen. Aus ursprünglichen 3 wurden 30 Teilnehmer aus allen Klassenstufen.

Verzerrten Bildern entgegentreten

Die Punkte sind klar: Das Problem sichtbar machen und offensiv angehen. Viele, insbesondere auch junge Schüler*innen wissen nicht viel über Rassismus oder Diskriminierung. Einige müssen auch verstehen und lernen, dass das, was ihre Eltern vielleicht zuletzt über den „nichtarbeitenden, Gucci-Cap tragenden Flüchtling“ aus der Nachbarschaft gesagt haben, falsch sein könnte. Wir wollen den Schüler*innen beibringen, rassistische Vorurteile zu erkennen und sich ihre Meinung selbst zu bilden. Wichtig ist es uns auch, einfachen Verallgemeinerungen mit meist tieferer Bedeutung entgegenzutreten. Diese führen immer wieder zu verzerrten Bildern.

Denken wir doch einmal an den Deutschen „Malle-Touri“, der am Ballermann jede zweite Frau blöd anmacht und den halben Strand anpöbelt. Ist deshalb jeder aus Deutschland so? Nein. Genauso ist es mit jedem anderen Land der Erde, egal ob Deutschland, Syrien oder Nigeria.

Gelegentlich gibt es leider auch die Kritik, dass wir damit andere Meinungen ausgrenzen würden und selber Vorurteile schüren. Jedem der der Meinung ist, wir würden Rassisten den Mund verbieten, sei gesagt, niemand sucht sich seine Herkunft aus, aber jeder ist für seine Sprüche selbst verantwortlich. Jemanden, der uns Ausgrenzung vorwirft, aber im gleichen Atemzug unsere Daseinsberechtigung in Frage stellt, falls wir eine dunklere Hautfarbe oder andere Herkunft hätten, können wir nicht ernst nehmen. Rassismus ist keine Meinung, sondern einfach nur eine an körperlichen Merkmalen konstruierte stupide Menschenfeindlichkeit.