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Foto: A. Fortunato
Gabriele Gottschling, Kreistagsabgeordnete

Renate Adolph

Weitere Hilfen für Frauen in Not erforderlich

Laut einer Polizeistatistik wurden in Brandenburg von März bis Juli 22 Prozent mehr Delikte häuslicher Gewalt registriert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zudem kam es im Mai in Werder (Havel), Zossen und Cottbus zu Tötungsdelikten an Frauen. Nach Ansicht des Netzwerkes brandenburgischer Frauenhäuser entladen sich während der Corona-Pandemie zunehmende Spannungen in Familien vor allem an Frauen. Die Bedrohung durch häusliche Gewalt habe massiv zugenommen.

Im Land seien rund 250 Familienplätze als Zufluchtsorte für Frauen erforderlich, allerdings stünden nur 127 bereit. Das von Land und Kommunen verwendete Geld für diese Einrichtungen reiche nicht für eine bedarfsgerechte Finanzierung.

Die Kreistagsabgeordnete der LINKEN Gabriele Gottschling erkundigte sich in einer Anfrage an Landrat, Gernot Schmidt, nach der Situation von Frauenhäusern in Märkisch-Oderland.

Nach Auskunft der Kreisverwaltung befindet sich im gesamten Landkreis lediglich eine Schutzwohnung. Ende November lebten hier zwei Frauen und drei Kinder. Die Wohnung biete in vier Zimmern Platz für vier Frauen. Weitere vier Schlafplätze seien für Kinder vorgesehen. Die Unterkunft werde zu 60 Prozent vom Landesamt für Soziales und Versorgung und zu 40 Prozent kommunal finanziert.

Anfragen nach einem Zufluchtsort für Frauen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, heißt es weiter in der Antwort auf die Fragen der Abgeordneten. Wenn eine Aufnahme aufgrund fehlender Platzkapazitäten nicht möglich sei, werden freie Plätze in anderen Frauenhäusern Brandenburgs geprüft. Falls diese ebenfalls nicht zur Verfügung stünden, kämen die Bedürftigen auf eine Warteliste. Von Januar bis Ende November 2020 konnten wegen fehlender Platzkapazitäten 31 Frauen und 55 Kinder hauptsächlich aus Brandenburg und Berlin keine Unterkunft erhalten.

Für die Abgeordnete Gabriele Gottschling ist diese Situation nicht hinnehmbar. DIE LINKE werde sich für die Schaffung und Finanzierung weiterer Plätze für Frauen in Not einsetzen, betont sie.