Diese Website verwendet Cookies.
Zum Hauptinhalt springen
Foto: R. Adolph

Renate Adolph

75 Jahre Parteimitglied - Horst Weiß

Bundesgeschäftsführer überreichte Ehrenurkunde

Die Fahrt von Berlin nach Strausberg war es dem Bundesgeschäftsführer der LINKEN, Tobias Bank, wert, um Prof. Dr. Horst Weiß zu seiner 75jährigen Mitgliedschaft in unserer Partei persönlich eine Ehrenurkunde zu überreichen. Gianna Faust und Susanne Lang vom Stadtvortand Strausberg waren ebenfalls Anfang Dezember ins Haus der Familie Weiß gekommen und gratulierten dem Parteijubilar mit einem großen Blumenstrauß.

Im Beisein von Ehefrau Gisela und Sohn Gregor (übrigens Vorsitzender der Linksfraktion in der Strausberger Stadtverordnetenversammlung) würdigte sie das große Engagement des langjährigen Parteimitgliedes.

Bereits mit 15 Jahren, im November 1947, war Horst Wieß in die SED eingetreten. Selbst Sohn eines Kommunisten, der mehrere Jahre im Konzentrationslager Lichtenburg gefangen und als Soldat von der faschistischen deutschen Armee zur Rote Armee übergelaufen war, hat sich Horst immer für eine bessere menschliche Gesellschaft eingesetzt. Voller Elan erzählte der 90-Jährige nun den Gästen bei einem Glas Sekt über Stationen seines umtriebigen Lebens:  

Nach dem Studium als Mathematik- und Physiklehrer an der Humboldtuniversität Berlin folgte von 1952 bis 1957 seine wissenschaftliche Aspirantur zur Physik-Unterrichtsmethodik am Moskauer Staatlichen Pädagogischen Lenininstituts. Als Dr. paed. fungierte er schließlich an der Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) in Potsdam als Physik-Dozent. Dann wurde Horst Weiß Leiter des Sektors Mathematik und Naturwissenschaften im Ministerium für Volksbildung (u. a. Einführung des Polytechnischen Unterrichts und von Fachunterrichtsräumen). Ab 1968 war er in der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften u. a. Direktor des Instituts für Unterrichtsmittel. In dieser Zeit erfolgten seine Berufung zum ordentlichen Professor sowie zum ordentlichen Mitglied der Akademie (bis zur Abwicklung der Akademie).

DDR-Bildung hatte übernehmbare Strukturen

Stets hat sich Horst Weiß auch in das gesellschaftliche Leben eingebracht, nach der Wende zum Beispiel beim Aufbau der Parteiaktive in Pankow und Marzahn, bei bildungspolitischen Konferenzen der PDS bzw. der LINKEN, in der Arbeitsgruppe Bildungspolitik im Land Brandenburg sowie bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenshaft.

Zudem war er an der Gründung „Zukunftswerkstatt Linke Bildungspolitik“ sowie des Berlin-Brandenburger-Forums „Schule, Pädagogik, Gesellschaft“ unter dem Dach der „Rosa-Luxemburg-Stiftung“ beteiligt. Dabei unterstrich er, dass das gegenwärtige Bildungswesen dringender Reformen bedarf, auch durchaus mit bewährten Strukturen aus der DDR.